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  • AutorenbildJulia Gauly

Die negativen Auswirkungen des Vergleichens

Aktualisiert: 22. Feb. 2019

Wer kennt es nicht? Man sieht eine Frau im Fernsehen, auf Plakaten, auf Instagram oder einfach auf der Straße und augenblicklich kommen einem Gedanken wie "die ist viel hübscher als ich", "die hat viel dünnere Beine", "Ihr Stil ist viel cooler als meiner" - und und und. Wir vergleichen uns mit anderen. Dieser Vergleich an sich ist noch nicht einmal das Schlimme. Jeder tut es, so sind Menschen. Wenn dieser Vergleich dann jedoch bewertet wird, kann das merkbare Folgen haben. Denn je nach Art der Bewertung, positiv oder negativ, beeinflusst das unsere Stimmung und unsere Gefühle.


Und für manche ist diese Bewertung endgültig. So ging es mir als ich krank geworden bin. Ich habe mich allein auf meine Bewertung der Situation verlassen und daran orientiert. Ich wurde immer unzufriedener mit mir selbst, habe mich geschämt und hatte nur noch das Ziel etwas gegen diese negativen Gefühle zu unternehmen: weniger Essen, mehr Sport und erfolgreich im Studium und Job sein. Denn auf Instagram schaffen diese Influencer und Fitness-Bloggerinnen das alle. Sie essen wenig und nur gesund, machen gefühlt jede freie Sekunde Sport, gehen trotzdem arbeiten und schaffen es dabei noch unglaublich gut und auch glücklich auszusehen. Sofort wird sich verglichen und bewertet. Und das führt zu einem unglaublichen Druck und Unzufriedenheit.


Zwei Dinge dürfen aber nicht vergessen werden: Erstens ist jeder Mensch individuell. Jeder hat andere Lebensumstände, andere Bedingungen, andere Körper und andere Bedürfnisse.

Und zweitens ist sehr vieles, was wir auf Instagram, Facebook oder im Fernsehen sehen nicht real. Viele Fotos sind vollständig gephotoshopt. Situationen sind gestellt. Und viele sind nicht so glücklich, wie es auf den Kanälen oder im Fernsehen vielleicht wirkt. Irgendetwas bleibt immer auf der Strecke - kein Mensch ist vollkommen.


Mittlerweile hat sich auf den Social Media Portalen ein sehr positiver Trend entwickelt. Viele Menschen wollen auch auf Ihren online Kanälen die Realität abbilden. Sie haben es satt, sich durch das Vergleichen mit anderen Menschen schlecht zu fühlen. Unter dem #instagramvsrealife findet man einige Beispiele dafür.



Was mir bewusst geworden ist, ist dass sich die Situationen des Vergleichens weiterhin immer wieder ergeben werden. Ich schaue weiterhin Fernsehen und bin auf Instagram oder Facebook unterwegs. Die Situation ersteht allein schon, wenn ich andere Menschen auf der Straße, dem Supermarkt oder in anderen Alltagssituationen über den Weg laufe. Es lässt sich also nicht Vermeiden mich zu vergleichen. Ich kann also nur an der Tatsache der Bewertung etwas für mich verändern. Ich mache mir bewusst, dass ich gerade dabei bin mich zu vergleichen. Wenn ich die Situation erkannt habe, versuche ich Leitsprüche, die ich mir vorher überlegt habe, abzuspulen.

"Die ist viel hübscher als ich" - "Sie ist hübsch. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass ich nicht hübsch bin."

"Die hat viel dünnere Beine" - "Du hast deinen Körper mit deinen Proportionen. Außerdem bedeutet dünn nicht glücklich."

"Die essen alle viel weniger als ich" - "Ich höre nur auf mein eigenes Hunger- und Sättigungsgefühl."


Auch heute ist es noch schwer, nicht zu bewerten und dann auch unbeeinflusst zu Handeln. Aber auch das wird mit mehr Bewusstsein und Routine einfacher. Wichtig ist die Situation des Vergleichens zu identifizieren und dann seine Motive zu hinterfragen. Bin ich traurig, weil ich mich abwerte oder ist mir tatsächlich etwas passiert, was die Traurigkeit begründet? Esse ich nicht auf, weil die anderen nicht aufessen oder weil ich satt bin? Solche Dinge sollte man wirklich immer hinterfragen um frei von der Bewertung des Vergleichs Handeln zu können.

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