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  • AutorenbildJulia Gauly

Die Bedeutung von Mahlzeitenplänen

Nun habe ich schon wirklich lange keinen Eintrag mehr veröffentlicht. Das liegt daran, dass ich Klausurenphase hatte und das Schreiben mir währenddessen nicht so leicht gefallen ist. Nun ist die aber vorbei und ich kann mir hierfür endlich wieder mehr Zeit nehmen.

Worüber ich heute gerne schreiben würde, ist, was stressige Zeiten mit mir machen und wie Mahlzeitenpläne dabei helfen können, besser damit umzugehen.


Die letzten zwei, drei Wochen war meine Priorität das Lernen. Natürlich habe ich mich auch verabredet mit Freunden, bin zum Sport gegangen oder hab einfach mal vorm Fernseher gesessen, aber im Hinterkopf war das Lernen immer parat und es wurde auch jede andere freie Sekunden dafür genutzt. Worüber ich mir ganz wenig Gedanken gemacht habe in dieser Zeit waren mein Körper und mein Essverhalten. Diese Gedanken gingen wirklich unter. Zunächst dachte ich, dass das etwas Positives ist. Vergleiche ich nämlich meine Gedanken von den letzten Wochen mit den Gedanken vor genau einem Jahr bin ich froh, dass es nicht nur noch ums Essen, die Bewegung und das Körperbild dreht. Aber jetzt im Nachhinein merke ich, dass das gar nicht so Positiv für mich war. Ich habe vergessen mir Mahlzeitenpläne zu schreiben, mir war oft übel vor Konzentration und Stress und ich habe mir weniger Zeit fürs Essen genommen - also ganz schnell mal eben nebenbei gegessen oder sogar im Gehen oder Stehen, mit dem Gedanke "Hauptsache keine Zeit verschwenden". Ich habe das Gefühl, dass ich viel schneller gereizt war und das Essen auch wieder mehr mit Pflichtprogramm, als mit Genuss und Lebensfreude zu tun hatte. Natürlich kam das Gereizt-Sein auch vom allgemeinen Stress des Lernens, aber ich denke trotzdem, dass es mir besser ergangen wäre, wenn ich mir bewusster Zeit für Mahlzeitenpläne und das Essen an sich genommen hätte.


Mit dem Schreiben von Mahlzeitenpläne habe ich in der Klinik begonnen. Mahlzeitenpläne klingt ja schon erst mal ziemlich unsexy. Irgendwie streng, langweilig und so richtig nach einer Richtlinie aus einer Klinik. Hätte ich dieses Modell irgendwo eingeführt hätte ich ich es wahrscheinlich auch anders getauft. Vielleicht Wochenmenü oder so. Auf jeden Fall etwas ansprechender. Mit einem Mahlzeitenplan organisiert man einfach für eine Woche seine ganzen Mahlzeiten. Man schreibt sich auf, wann esse ich was und wie viel. Also nicht erst im Nachhinein - das wäre ein Esstagebuch - sondern wirklich bevor die Woche beginnt. Ich schreibe zum Beispiel meistens sonntags meine Pläne für die kommende Woche. Natürlich wird der Plan von Zeit zu Zeit unspezifischer. Wenn ich mir vor einem Jahr noch beim Frühstück "15 Esslöffel Müsli, ein Apfel, 1 Esslöffel Nüsse, 3 Esslöffel Joghurt und ein Schuss Milch" aufgeschrieben habe steht heute beim Frühstück heute nur noch "Müsli" drin. Aber ich plane normalerweise dennoch jede Mahlzeit, weil es mir Halt und Sicherheit gibt.

Dies zu vernachlässigen, war definitiv nichts was mir Stress genommen hat, sondern eher mehr Stress verursacht hat. Ich werde mir auf jeden Fall nun wieder mehr Zeit dafür nehmen.


Meiner Meinung nach ist so ein Mahlzeitenplan auch etwas was jeder als Tool nutzen kann. Es erleichtert den Wocheneinkauf und nimmt einen den Druck jeden Tag zu überlegen, was man heute essen soll. Natürlich habe ich auch Tage an denen Müsli im Plan steht und ich dann einfach Lust auf eine Käsetoast habe. Dann esse ich eben Toast. Es zwingt mich ja keiner dazu den Plan bis ins kleinste Detail durchzuziehen. Es geht ja nur um die Momente in denen man zu lange überlegt oder sich für nichts entscheiden kann. Der Plan soll ja nur ein "Notfall-Plan" sein, der bereit liegt und auf den man immer zurückgreifen kann. Und gerade in Situationen in denen man gestresst ist, lernen muss oder auf der Arbeit ein Projekt fertig bekommen muss ist es praktisch dieses Überlegen einfach abgenommen zu bekommen.


Ich bin der festen Überzeugung, dass es ein tolles Instrument ist und dass es jedem in Stresssituationen eine kleine Hilfe sein kann, weil man sich dann über Essen nicht unnötig den Kopf zerbrechen muss, es aber trotzdem nicht ganz vergisst.



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