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  • AutorenbildJulia Gauly

Der Set-Point, der BMI - das Idealgewicht?

Was ist mein Idealgewicht? Was ist ein Set-Point und was hat es mit dem BMI auf sich? In diesem Beitrag möchte ich kurz auf mehrere Theorien, Werte eingehen, welches Gewicht nun ideal sein soll.


Beginnen wir mit dem BMI, dem Body-Mass-Index, der wohl vielen bekannt ist. Der BMI ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße (laut Wikipedia Definition). Man kann diesen Wert einfach mit einem online Rechner kalkulieren. Hierfür gibt man sein Alter, sein Geschlecht, seine Größe und sein Gewicht an. Der Rechner gibt einem dann einen Wert zwischen 16 und 30 an (beziehungsweise einen noch geringeren oder noch größeren, wenn ein starkes Unter- oder Übergewicht besteht), wo das Idealgewicht liegen würde (von bis) und einen täglichen Kalorienbedarf im Ruhezustand. Das Normalgewicht beginnt bei einem BMI von 18,5 und endet mit einem BMI von 25. Starkes Untergewicht hat man, wenn der eigene BMI unter 16 liegt und ab 30 spricht man von starkem Übergewicht, beziehungsweise Adipositas Grad I.

In der Klinik wurde viel mit diesem Wert gearbeitet. Als ich in die Klinik kam, lag mein BMI unter 14. Was mir heute echt krass vorkommt. Damals habe ich das wirklich für nicht so gravierend gehalten. Je besser man in der Therapie und in der Zunahme vorangekommen ist, je höher der BMI wurde, desto mehr Freiheiten bekam man in der Klinik. Ab BMI 16 durfte man Tagesausflüge machen und mit zweimal Sport (à 30 Minuten) in der Woche beginnen. Ab 18,5 durfte man dann eine längere Phase zu Hause bestreiten. Ich selbst beendete meine Klinikphase komplett beim Erreichen dieses BMI's. Heute, über ein Jahr später, habe ich es alleine geschafft bei einem 19er BMI zu stagnieren, also Normalgewicht laut Körpermassindex zu haben.


Fazit: Der BMI gibt eine grobe Vorstellung, ob man sich generell im Unter-/Normal- oder Übergewicht befindet. Dennoch sollte man sich bewusst machen, dass jeder BMI an jeder Person unterschiedlich wirkt und aussieht! Je nach Körperbau, Knochenschwere oder -gerüst kann der wirklich exakt gleiche BMI an zwei Personen vollkommen anders aussehen. Dieser Fakt wird oft vergessen, wenn man sich mit anderen Menschen vergleicht. Dies sollte IMMER beachtet werden, wenn man dazu neigt, die eigenen Zahlen/Gewicht mit denen anderer zu vergleichen!


Kommen wir nun zur Set-Point-Theorie, die eventuell nicht ganz so bekannt ist, wie der Body-Mass-Index. "Nach dieser Theorie hat jeder Mensch ein bestimmtes Körpergewicht, bei dem es ihm relativ gut geht, und welches vom Stoffwechsel unter normalen Bedingungen konstant gehalten wird." (Alliance Healthcare Deutschland AG). Mit dieser Theorie wurde in der Klinik ebenfalls gearbeitet. Ganz zu Beginn musste ich aufschreiben, auf einem Zeitstrahl, wann ich wie viel gewogen habe, soweit in die Vergangenheit zurück, wie ich mich erinnern konnte. Außerdem sollte ich die Gewichts- und Größenangaben meiner Geschwister und meiner Eltern erfragen. Zusätzlich auch noch die Gewichts- und Größenangaben meiner Eltern, als sie so alt waren, wie ich zu diesem Zeitpunkt. Aus diesen Angaben wurde ein Set-Point errechnet. Da dies relativ komplex ist, kann man das online nicht selbst für sich errechnen. Der Set-Point beinhaltet eine Spanne von 4 Kilo, da es je nach Jahreszeit, Tagesform zu normalen Schwanken kommt. Mein Set-Point wurde errechnet und lag zwischen 58 und 62 Kilogramm. Diese Angabe ist eine Schätzung und nicht definitiv maßgebend. Trotzdem gibt sie eine grobe Orientierung und ist wissenschaftlich belegt. Die wichtigste Untersuchung hierzu kommt aus der USA, bei welcher junge, gesunde Männer für eine zeitlang verschiedene Diätphasen durchliefen. Die Studie bewies, dass der Körper bei Wiederaufnahme von einem normalen Essverhalten wieder zu einem bestimmten Gewicht, was für ihn gut ist, zurückkehrt und nicht beeinflussbar, sondern festgelegt ist. Und das jeder Mensch einen anderen Set-Point hat, manche Körper brauchen mehr Gewicht und manche weniger, obwohl die Körpergröße eventuell die gleiche ist.


Fazit: Auch diese Angabe gibt eine ungefähre Vorstellung davon, was das normale oder ideale Körpergewicht für einen jeden ist. Jedoch ist hier auf jeden Fall zu beachten, dass die Angaben, die man am Anfang zur Berechnung angibt, Schätzungen sind. Eventuell hat man sich in einem bestimmten Lebensabschnitt nicht regelmäßig gewogen, oder die Eltern haben bei ihrer Gewichtsangabe von früher nur spekuliert.


Für meine Behandlung waren diese beiden Werte wirklich wichtig. Es war definitiv nicht einfach diese Werte im Kopf zu haben und sich selbst auf Zahlen zu reduzieren. Aber es hat mir immer eine Art Orientierung gegeben. Heute arbeite ich nicht mehr mit diesen Werten. Ich brauche diese Stütze jetzt zum Glück nicht mehr.

Vergleich Dezember 2017 und Juli 2019


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